- Panasonic Jaguar Racing hofft beim zweiten Einsatz in der Formel E auf weitere Steigerung
- Großer Datenschatz vom Saisonauftakt in Hongkong für die Weiterentwicklung des Jaguar I‑TYPE genutzt
- Elektrorennwagen‑Serie feiert am 12. November beim Marokko ePrix ihr Afrika‑Debüt
Schwalbach/Marrakesch, 7. November 2016 – Vom brodelnden Kessel Hongkong zu den verschlungenen Basaren von Marrakesch – die Kulisse könnte kaum kontrastreicher sein, wenn die FIA Formel E‑Serie am kommenden Samstag erstmals auf afrikanischem Boden gastiert. Beim zweiten Lauf der Saison 2016/17 geht es für Panasonic Jaguar Racing vor allem darum, sich mit Hilfe der beim Saisonauftakt gemachten Erfahrungen weiter nach vorn zu arbeiten.
In einem ereignisreichen und von Safety‑Car‑Phasen unterbrochenen Hongkong ePrix belegte der Brite Adam Carroll in seinem Jaguar I‑TYPE Platz zwölf. Teamkollege Mitch Evens (Neuseeland) musste wegen eines technischen Problems gegen Halbzeit aufgeben.
Am kommenden Samstag will Panasonic Jaguar Racing beim bereits letzten Lauf des Kalenderjahres 2016 einen weiteren Schritt nach vorne machen. Carroll (33) und Evans (22) sind hungrig auf den zweiten Auftritt der über zwölf Rennen gehenden Serie, deren Finale im Juli 2017 in Montreal steigt.
Wie haben Sie und das Team die Zeit seit Hongkong genutzt?
James Barclay, Teamchef, Panasonic Jaguar Racing: „Unser erstes Rennen brachte uns eine Fülle an neuen Daten. Sehr hilfreich für unsere Ingenieure, die angesichts unserer steilen Lernkurve als neues Team auf solche Informationen angewiesen sind. Die Autos unter Rennbedingungen fahren zu lassen, war unter dem Entwicklungsaspekt und zu dieser Phase der Meisterschaft extrem wertvoll. Adam flog danach zunächst nach Fuji, um dort am Lauf zur Langstrecken‑WM teilzunehmen. Die übrige Mannschaft reiste zurück nach England. Dort haben wir dann in Vorbereitung auf Marrakesch viele Stunden im Simulator verbracht. Beide Fahrer haben zusätzliche Stunden im Fitnessraum eingelegt, um sich auf die zu erwartenden hohen Temperaturen in Marokko einzustellen.”
Der Marrakesch ePrix und die Formel E unterstützen die vom 7. – 18. November ebenfalls in Marrakesch laufende 22. UN‑Klimakonferenz, kurz COP 22 genannt. Wie bewerten Sie diese Zusammenarbeit?
James Barclay „Panasonic Jaguar Racing unterstützt zu 100 Prozent die für den Marrakesch ePrix geschlossene Partnerschaft zwischen der Formel E und COP 22. Unser Engagement läuft unter dem schon in den 50er‑Jahren bei Jaguar geprägten Leitspruch ‚Race to Innovate’. Übersetzt: Im Rennsport revolutionär neue Technologien für künftige Serienfahrzeuge zu testen. Daher sind wir stolz, den rein elektrisch angetriebenen Jaguar I‑TYPE zu präsentieren. Jaguar Land Rover hat sich zu einer Zukunft mit elektrifizierten Fahrzeugen verpflichtet, und wir werden kurzfristig aufregende Neuheiten verkünden. Es ist eine tolle Sache, als erste Premium‑Marke in der Formel E vertreten zu sein.“
Was hat Sie bei Ihrem ersten Formel E‑Rennen am meisten beeindruckt?
Adam Carroll, #47 „Wie betriebsam es im Rennen zuging. Von der ersten Kurve an wurde mit harten Bandagen gerungen. Alle kämpften vom Start bis ins Ziel um jede Sekunde. Das war Rennsport pur, und ich freue mich, das nun in Marrakesch erneut zu erleben.”
In welchem Maß mussten Sie Ihren Fahrstil umstellen?
Mitch Evans, #20 „Wie immer in einem neuen Wagen muss man seinen Stil so anpassen, dass man das Beste aus dem Auto herausholen kann. Ich habe zusammen mit meiner Crew hart daran gearbeitet, meine Fahrweise auf Auto und Strecke auszulegen – speziell mit Blick auf ein effizientes Energiemanagement.”
Wie stufen Sie die Leistung und den Energieverbrauch des I‑TYPE ein?
Mitch Evans, #20: „Der I‑TYPE ist phantastisch zu fahren. Er hat enorm viel Drehmoment, kein Vergleich zu allem, was ich zuvor gefahren bin. Unser Energiemanagement war in Hongkong sehr gut – nicht selbstverständlich für ein neues Team. Wir können im Laufe der Saison beim Speed noch zulegen, aber auch das ist für eine neue Mannschaft mit einem neuen Auto völlig normal. In diesem Sinne liegt bis zum Saisonende noch eine spannende Zeit vor uns.”
Wie gut haben Sie das Team in der kurzen Zeit schon kennengelernt?
Adam Carroll, #47: „Wir hatten in Hongkong genug Zeit zusammenzufinden. Jedenfalls kenne ich jetzt schon von jedem die Lieblings‑Dim‑Sum‑Gerichte! Doch Spaß beiseite: Je besser wir uns kennen, desto besser werden wir mit stressigen Situationen zurechtkommen. Und diese Situationen werden garantiert noch kommen.”
Anmerkungen an die Redaktionen
Jaguars Formel E Programm wird substantielle Erkenntnisse für die Elektrifizierung künftiger Jaguar Land Rover Straßenfahrzeuge liefern. Der Einsatz konzentriert sich rund um das Gründungsmotto des Teams ‑ Race to Innovate.
Ein Formel E‑Rennen dauert rund 50 Minuten und sieht einen Pflichtboxenstopp zum Tausch des Einsatzfahrzeugs vor. Die Piloten sehen sich in einem Formel E vor neue Herausforderungen gestellt: Es reicht nicht nur, schnell zu sein, sondern auch das Batteriemanagement clever zu verwalten. Nur wer zum Beispiel fleißig Energie rekuperiert, hat noch bis zur letzten Runde maximale Spannung an Bord.
Die Hersteller dürfen ihren eigenen Antriebsstrang – E‑Motor, Getriebe und Spannungsumwandler – sowie zusätzlich die Hinterradaufhängung konstruieren. Für alle Teams aus Kostengründen identisch sind dagegen das Kohlefaserchassis, das Aerodynamikpaket und die Batterie. Denn der Fokus liegt in der Formel E auf der Entwicklung immer leistungsfähigerer Elektroantriebe.
Panasonic Jaguar Racings I‑TYPE verfügt über eine MGU (Motor Generated Unit) mit einer maximalen Leistung von 200 kW; damit erreicht der Formelwagen auf den Geraden bis zu 225 km/h. Die Kraft wird über ein sequentielles Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad übertragen.
Neben dem Einsatz von rein elektrisch angetriebenen Monoposti hebt sich die FIA Formel E auch durch ihre spektakulären Austragungsorte von anderen Motorsportserien ab. Jedes Rennen bis auf Mexiko – wo ein kleiner Teil der Grand Prix‑Strecke genutzt wird – laufen alle Rennen auf reinen Stadtkursen. Training, Qualifying und Rennen finden an einem Tag statt, wie in Marrakesch zumeist einem Samstag. Ausnahmen sind in der Saison 2016/17 die beiden abschließenden Doppel‑Rennen in New York und Montreal.
Fanboost: 100 Megajoule extra für die drei beliebtesten Piloten
Um die Erfolgschancen der Jaguar‑Piloten in Marrakesch zu erhöhen, ruft Panasonic Jaguar Racing alle Fans des Teams auf, Mitch Evans und Andy Carroll per Online‑Voting den begehrten Fanboost zu verschaffen. Das Voting ist offen bis sechs Minuten nach dem Start – ab dann können die drei Fahrer mit den meisten Stimmen für wenige Sekunden 40 zusätzliche PS abrufen. Allerdings erst im zweiten Auto, in das sie nach dem obligatorischen Boxenstopp zur Halbzeit wechseln.
Jeder Fan kann einmal pro Tag für einen Fahrer abstimmen. Am einfachsten geht dies über die offizielle Formel E‑Seite http://fanboost.fiaformulae.com/ Hier können Sie sich entweder über Ihren Facebook‑Account einloggen oder mit einer E‑Mail‑Adresse registrieren und dann abstimmen.
Alternativ kann auch über Hashtag‑Votings bei Twitter und Instagram (#Fanboost oder #DriverName) für die Fahrer gevoted werden.